Nachstehend die Antwort der SPD-Stadtratsfraktion auf deren Aufruf:
Sehr geehrte Frau Thürer,
sehr geehrte Schülerinnen und Schüler der Klassen 9a+b des CvL,
vielen Dank für Ihr Schreiben und Ihre Anregungen. Wir haben uns in der SPD-Fraktion über Ihr Anliegen ausgetauscht und begrüßen Ihre Anregungen sehr.
Die Beschreibungen zur Situation der Nutzung von Solarenergie in der Stadt und dem Erscheinungsbild der Stadt mit öffentlichen genutzten Parkflächen für den motorisierten Individualverkehr sehen wir identisch. Wir haben bisher allen Anträgen zugestimmt, die die Nutzung von öffentlichen Dach- und Wandflächen zur Gewinnung von Sonnenenergie vorsahen. Die von Ihnen beschriebenen Einschränkungen aus Ensemble- oder Denkmalschutzgründen sind nicht durch Entscheidungen im kommunalen Bereich zu beeinflussen, hier muss an anderer Stelle neu überlegt werden. Allerdings haben wir zum Beispiel in der Altstadt unterhalb der Burghalde bereits an den Denkmalschutz angepasste graue Solardächer genehmigt.
In Kempten ist trotzdem noch viel Potential vorhanden, Photovoltaik zu nutzen. Das große Problem dabei ist, dass die privaten Eigentümer für das Vorhaben gewonnen werden müssen. In diesem Jahr sollen die Gebäude in der Stadt zu diesem Zweck neu systematisch überflogen, erfasst und mit diesen Daten die Eigentümer auch angesprochen werden. Die Installation von Photovoltaikanlagen auf Privateigentum ist zunächst Aufgabe der Eigentümer. Inwieweit gemeinschaftsbezogene Projekte und deren Förderungen möglich sind, muss noch genau durchdacht und beraten werden. Nur kann leider kein Eigentümer zu solchen sinnvollen Maßnahmen gezwungen werden. Eine Annäherung an die Klimaziele des Masterplans 2050 ist nur bei Gewinnung der Bürger zu erreichen. Hier hoffen wir auch, dass Ihre FFF-Aktionen das Bewusstsein mehr anstoßen und die Inhalte bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommen, einschließlich der jeweils persönlichen Verantwortung dafür. Ihre aufgeführte Kosten- Nutzenanalyse ist ein gutes Beispiel dafür.
Gut fänden wir es, wenn Sie diese Sicht unter Ihren Mitschülerinnen und -schülern und deren Eltern, Großeltern weiter tragen. Sie sind die Entscheider. Das ist ein Teil der vielen kleinen Aktionen, von denen Sie schreiben.
Die Einspar- bzw. Nutzungspotentiale bei der Kommunalverwaltung der Stadt selber sind fast ausgeschöpft wenn Sie sich die jährlichen Berichte des Energiemanagers der Stadt, Herrn Räth, anschauen. Bezüglich der Umrüstung des Kfz-Parks und der Nutzfahrzeuge sind Anfänge gemacht. Das AÜW baut die Infrastruktur an E-Ladesäulen aus.
Ob, wie in Ihrem Schreiben bezüglich Hildegardisgymnasium angedeutet, alle Potentiale ausgeschöpft sind, muss immer und überall ständig neu geprüft und wo sinnvoll (Kosten und Nutzen) angepasst werden. Wenig sinnvoll halten wir im Stadtgebiet (Ausnahme ist die ehemalige Deponie) die Nutzung von Grünflächen für die Photovoltaik, auch das ist zumindest eine Teilversiegelung von Fläche.
Die Aufgaben beim motorisierten Individualverkehr müssen wie die im ÖPNV mit dem Mobilitätskonzept angegangen werden. Hier haben die Beratungen zur Umsetzung des Mobilitätskonzepts gerade angefangen.
Wir als SPD-Stadtratsfraktion sind gerne für Gespräche offen. Wieweit Ihrem Wunsch Ihr Anliegen dem Stadtrat vorzutragen entsprochen werden kann liegt in der Entscheidung des Oberbürgermeisters. Wir versichern für uns, dass wir die Klimaaspekte in unseren Beratungen einbeziehen.
Mit freundlichen Grüßen
Katharina Schrader