Am gestrigen Wahltag hat sich die Bevölkerung von Nordrhein-Westfalen gegen die bisherige Regierung unter Hannelore Kraft entschieden und mehrheitlich für eine unter Armin Laschet geführte Koalition. Lesen Sie einen Kommentar von Phillip Haas.
Dieser Stich in die „Herzkammer“ der SPD, kann einen als Sozialdemokrat nicht kalt lassen und trifft mich persönlich sehr. Was letztendlich der Grund für die Niederlage ist, kann ich aus dem fernen Allgäu kaum voll und ganz beantworten, vielleicht waren es landespolitische Themen, oder es waren die besseren Themen der anderen Parteien, möglicherweise einfach der Wille der Menschen nach einer konservativeren Politik.
Auch wenn viele Fragen zum Ausgang der gestrigen Wahl im Raum stehen, sollte man nicht unnötig mutmaßen, an was es denn nun wirklich gescheitert ist, denn das werden die Analysten noch zu Genüge tun. Viel wichtiger ist es aus der Wahl zu lernen und in die Zukunft zu schauen, Hannelore Kraft hat das bereits getan und Ihren Hut genommen, ein schwerer aber verantwortungsbewusster Schritt. Als nächster Schritt muss nun die Koalitionsfrage geklärt werden, denn eine Koalition aus CDU und FDP wäre mit einer Stimme Mehrheit zwar faktisch möglich, muss aber nicht zwangsläufig sein, auch eine SPD geführte Ampel-Koalition ist möglich. Um eines will ich unsere Genossinnen und Genossen in der NRWSPD aber bitten: Lasst euch nicht auf eine große Koalition unter der CDU Nordrhein-Westfalen ein, verkauft eure Werte nicht, bleibt den Grundsätzen der SPD: „Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität“ treu und leistet lieber eine gute Arbeit in der Opposition.
Den vielen NRW Jusos will ich danken für ihren großen Einsatz für die sozialdemokratische Sache, ich weiß nur zu gut, was ein Wahlkampf für Arbeit mit sich bringt und wie wichtig dabei jeder einzelne Helfer ist. Bis zum 24. September sind es noch etwa 4 Monate und die werden euch und uns noch einmal alles abverlangen, denn das Ziel muss es bleiben, ab dem 24.September wieder eine von der SPD geführte Bundesregierung zu bilden.
Die Niederlagen bei den vergangenen Landtagswahlen werden unsere Motivation und unsere Ansprüche nicht mindern, denn wie Martin Schulz gesagt hat: „Wir gewinnen gemeinsam und wir verlieren gemeinsam.“, und am 24.September werden wir ersteres tun.