In Oberstaufen -Thalkirchdorf informierten Erster Bürgermeister Martin Beckel und Aquaria-Geschäftsführerin Heidi Köberle die prominenten Besucher über die Situation im Freibad. Das in den 1970er Jahren gebaute Freibad müsse dringend saniert oder gar neu gebaut werden. Laut Bürgermeister Beckel würde ein Neubau rund 2,4 Millionen Euro kosten. Bereits jetzt steht laut Köberle die Öffnung des gut besuchten Freibads jährlich auf dem Prüfstand; so sind in diesem Jahr die Becken nicht ganz gefüllt, um den erheblichen Wasserverlust durch undichte Stellen zu reduzieren.
Ähnliche Probleme plagen die Stadt Immenstadt. Hier informierte Zweiter Bürgermeister Herbert Waibel die Abgeordneten im Freibad Kleiner Alpsee über die zwingend notwendigen Sanierungsmaßnahmen in Höhe von mindestens 1,5 Millionen Euro, über die die finanziell klamme Kommune bald entscheiden muss.
Für Fraktionsvorsitzenden Rinderspacher waren die Zahlen und Probleme, die die Bürgermeister vortrugen, keine Überraschung; denn seine Anfrage an die Staatsregierung zum Jahreswechsel hatte ergeben, dass von 126 öffentlichen
Schwimmbädern in Schwaben 46 sanierungsbedürftig und sieben von der Schließung bedroht seien.
Daher hatte die SPD -Landtagsfraktion in der Vergangenheit von der Bayerischen Staatsregierung immer wieder Unterstützung für die Kommunen zur Sanierung von Schwimmbädern gefordert. Wengert, auch kommunalpolitischer Sprecher seiner Fraktion, bedauerte, dass derzeit nur die Sanierung von Schwimmbädern, die ganz wesentlich für den Schulunterricht genutzt werden, gefördert wird. „Wir brauchen dringend ein Sonderinvestitionsprogramm in Höhe von 30 Millionen Euro, um die Kommunen bei der Sanierung von Hallen- und Freibädern zu unterstützen“, appellierte Wengert erneut an die Staatsregierung.
Katharina Schrader betonte, wie wichtig Schwimmbäder für das Schwimmen lernen seien. Bayern führe mit 112 Badetoten im Jahr 2016 in Deutschland die Negativliste bei Badeunfällen an, diese Zahlen könnten durch regelmäßige Schwimmkurse und Üben im örtlichen Schwimmbad wesentlich reduziert werden. Die im Allgäu noch vorhandene Struktur von Hallen- und Freibädern müsse daher dringend erhalten bleiben.