SPD Allgäu Bodensee

In den letzten Monaten wurde endlich dem wohl bekanntesten Immenstädter, dem liberalen Vorkämpfer für Demokratie und Freiheit Fidel Schlund (1805-1882) ein Straßenzug gewidmet und seine Verdienste gewürdigt.

Eine weitere Persönlichkeit die Immenstadt im vergangenen Jahrhundert stark mitgeprägt hat, war der Sozialdemokrat Josef Helfer (1882-1961). Seine Verdienste wurden zwar in der Vergangenheit durch das Bundesverdienstkreuz, den Ehrenring des Landkreises und der Bürgermedaille der Stadt Immenstadt gewürdigt, aber seine Leistungen sind in den letzten beiden Generationen fast in Vergessenheit geraten. Helfer war in der Immenstädter Bindfadenfabrik beschäftigt. Er wurde dort zum Arbeiterrat und zum Betriebsratsvorsitzenden gewählt. Er war 1910 einer der Gründer des SPD-Ortsvereines. Helfer saß 15 Jahre im Kreistag und von 1920 an hatte er einen Sitz im Stadtrat. Beide Ehrenämter musste er bereits 1933 abgeben. Er war mit seiner 27-jährigen Tätigkeit in der Arbeiterbewegung und der Kommunalpolitik den Nationalsozialisten, die 1933 an die Macht kamen, ein Dorn im Auge. Der Vater von sieben Kindern kam 1944 endgültig in „Schutzhaft“ und wurde ins Konzentrationslager nach Dachau überstellt.

Trotz dieser grausamen Behandlung stellte sich Josef Helfer gleich nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in den Dienst der Öffentlichkeit. Er war Mitglied des Bürgerausschusses in Immenstadt, war zeitweise zweiter Bürgermeister und Stadtrat und vertrat Immenstadt wieder im Kreistag.

Die SPD Immenstadt möchte durch die Stiftung des Josef-Helfer-Preises die Erinnerung an den verdienten Immenstädter Bürger und SPD-Mann dauerhaft in Erinnerung rufen. Der Preis ist ideeller Natur und nicht mit einen Geldpreis verbunden. Die oder der Preisträger(in) für das Jahr 2018 werden mit eine Steinbock-Skulptur aus der Hand der Künstlerin Christine Velte ausgezeichnet. Die SPD Immenstadt wird zukünftige Preise immer wieder von anderen Künstlern aus dem Städtle oder der Region verleihen. Das Foto links zeigt Josef Helfer mit seiner Frau Justine bei der Verleihung des ersten Ehrenringes der Stadt Immenstadt durch Bürgermeister Karl Pfau.

Alle Immenstädter Bürgerinnen und Bürger sind am 17. Januar um 19 Uhr eingeladen, bei der ersten Verleihung des Josef-Helfer-Preises im Gewölbe des Literaturhauses dabei zu sein. Wer den Preis für 2018 bekommt, wird erst an diesem Abend bekannt gegeben.