SPD stellt B19-Neubaupläne vor

Für den Neubau der B19 zwischen Sonthofen und Oberstdorf liegen jetzt die ersten Detailplanungen auf dem Tisch. Im Auftrag der SPD präsentierte das Oberstdorfer Architekturbüro Noichl & Blüml erstmals konkrete Pläne für ein kombiniertes Galerie- und Tunnelbauwerk, das im Ortsbereich von Fischen zu einer deutlichen Entlastung der Anwohner vom Verkehr führen soll.

Die vorgelegten Pläne sehen für die neue B19 zwischen Fischen-Berg und der Abzweigung nach Obermaiselstein keinen herkömmlichen Tunnel, sondern eine unter der bisherigen Trasse verlaufende circa 100 Meter lange, verglaste Galerie vor, die den Blick nach Osten auf Fischen und die umliegende Berglandschaft freigibt. Südlich der genannten Abzweigung ist auf Höhe der Stinesser-Skilifte ein zweites, nach Südwesten gerichtetes „Tunnelauge“ vorgesehen. Nur im unmittelbaren Bereich der bisherigen ampelgesteuerten Einmündungen der Kreisstraßen OA9 vom Riedbergpass und der OA26 von Schöllang her soll die neue Bundesstraße in geschlossener Tunnelbauweise geführt werden, außerdem im Zuge der Grundbachunterquerung am südlichen Ortsrand. Unverändert gegenüber den im Bundesverkehrswegeplan ausgewiesenen Grobplanungen des Staatlichen Bauamts Kempten bleibt die Gesamtlänge des Neubauabschnitts, der Rückbau der bisherigen B19-Trasse sowie die Umgestaltung der Beslerkreuzung zu einem Kreisverkehr.

„Der Neubau fügt sich sehr harmonisch in die vorgegebene Topografie ein“, erläuterte Chefplaner Klaus Noichl, die erforderlichen Eingriffe in die Landschaft seien minimal. Deshalb fielen auch die Mehrkosten nicht ins Gewicht. Vor allem aber bleibe Fischen auch künftig von der B19 aus sichtbar, für eine tourismusabhängige Gemeinde ein nicht zu unterschätzender Vorteil. „Augen auf Fischen“, laute deshalb das doppelsinnige Motto, das den Planungsarbeiten zu Grunde lag.


Als „großen Wurf“ bezeichnete der Stellvertretende Vorsitzende der Allgäuer SPD und Fischinger Gemeinderat Dr. Jürgen Groß den nunmehr gefundenen Lösungsansatz. „Das Bauwerk besitzt alle verkehrlichen Vorteile eines Tunnels, vermeidet aber weitgehend dessen Nachteile.“ Er forderte das zuständige Staatliche Bauamt auf, auf dieser Grundlage die weiteren Planungen zügig voranzutreiben.